DIE RIEDEN

VON SCHOTTERBÖDEN BIS LÖSS
RIED STANGL

Die Riede Stangl ist eine Südkessellage, die die Fortsetzung des Wechselbergs bildet. Sie setzt sich zusammen aus Löss-Lehmboden und sandhaltigem, kalkfreiem Ton in den verschiedensten Ausprägungen, der durch Eisenverbindungen gelb-braun gefärbt ist. Das alles entstand durch Verwitterung von Granit und Gneis, Entkalkung von Löss und Gletscherablagerungen. Diese Elemente wurden von Eis, Wasser und Wind sehr weit bis ins Kamptal transportiert.

Ried Wechselberg

Der mächtige Wechselberg erhebt sich an der östlichen Lehne des Straßertals und ist nach Süden ausgerichtet. Die Böden sind Verwitterungsböden des Kristallins der Böhmischen Masse bzw. kristalline Schiefer. Durch die Ausrichtung dieser Lage hat man den ganzen Tag eine intensive Sonneneinstrahlung. Aufgrund der Höhe des Wechselbergs herrscht hier ein besonderes Mikroklima, eine sanfte Brise bringt in den Nächten eine Abkühlung der heißen Sommerluft. Dadurch entsteht ein Temperaturunterschied, der wiederum einen hervorragenden Ausbau von Aromastoffen in der Traube gewährleistet. Ein Umstand, der es fast zur Pflicht macht, in den Weingärten des Wechselbergs Grüne Veltliner und Rieslinge zu pflanzen.

Ried Rosengartl

Das Rosengartl liegt zwischen dem Wechselberg und dem Stangl und wird an beiden Seiten durch einen natürlichen Graben abgegrenzt. Der Boden ist sehr speziell – die ersten 3 - 4 Meter sind mit Löss bedeckt und unter dieser Schicht liegen die Ausläufer des Verwitterungsbodens vom Wechselberg. Die Ausrichtung ist auf den Terrassen in Richtung Süden.

Ried HASEL

Der Name Hasel leitet sich von der Haselstaude ab, die sehr gut versorgte Standorte liebt. Da diese Staude in dieser Region sehr häufig vorkommt, gaben die Winzer dieser Riede vor vielen Generationen den Namen „Hasel". Der Boden entstand im trockenen, kalten Klima der Eiszeit. Durch Gletschereinwirkung (hoher Druck) wurden Gesteine wie Quarz, Kalk, Glimmer und Lehmpartikel pulverisiert. Diese Böden leiden kaum unter Trockenheit, da der Löss ein enormes Feuchtigkeitsreservoir bietet. Das Herzstück dieser Riede, mit einer sanftern Ausdehnung nach Süden, nennt man Mittelhasel. In dieser Lage gedeihen mächtige und dichte Weine – hochreife Grüne Veltliner, Weine mit einer harmonschen Verbindung von Kraft, Fülle, ausgeprägter Würze und Eleganz.

Ried Gaisberg 1ÖTW

Der Gaisberg ist der südöstlichste Ausläufer des Manhartsberges und somit des Kristallins der Böhmischen Masse. Von diesem Punkt ostwärts und südwärts herrschen komplett unterschiedliche geologische und klimatische Verhältnisse. Der Übergangshorizont macht das Besondere dieser Weinlage in Südexposition aus.

Ried Grub 1ÖTW

Die Ried Grub ist eine Kessellage zwischen Heiligenstein und Gaisberg, windgeschützt nach drei Seiten und geöffnet nach Südwesten. Die Weingärten sind nach Südosten und Süden exponiert und liegen zwischen etwa 220 und 360 Metern Seehöhe. Der kalkhaltige Boden ist aus Löss entstanden und von der Konsistenz lehmig-sandiger Schluff, lokal durch Abschwemmungen geprägt mit eingelagerten Kies- und Grusschnüren. Unter dem Löss liegt die etwa 290 Millionen Jahre alte Zöbing-Formation mit kalkfreien Schluff- und Sandsteinen, die stellenweise zu Tage treten und etwa 290 Millionen Jahre alt sind. Die Administrativkarte NÖ bereits verzeichnet hier Weingärten mit der Flurbezeichnung Grub. Nach Arnberger weist der Name auf eine kesselartige Vertiefung hin. Die vorrangig gepflanzten Sorten sind Riesling und Grüner Veltliner.